Als ich in meiner Tätigkeit, als beratende Person in dem von mir gegründeten Integrationsverein Zentralschweiz, den Migranten das Schulsystem der Schweiz erklären sollte, entstand für mich ein Dilemma: Wie passt ein vereinheitlichtes Lehrsystem für die Volksschule mit dem Konzept des Föderalismus und der Eigenständigkeit der Kantone und Gemeinden zusammen? Grundsätzlich habe ich selber immer wieder darauf gehofft, dass mehr Einigkeit im Lern- und Zielinhalt der kantonalen und kommunalen Bildung zu finden ist. Dennoch, eine Übernahme wie sie auf der Homepage des Bildungs- und Kulturdepartements des Kantons Luzern zu lesen ist „Der Kanton Luzern übernimmt den Lehrplan 21 ohne inhaltliche Anpassungen“[1], hat mich zum kritischen Nachfragen bewegt.
Als angehende Historikerin - ich studiere an der Uni Luzern Kulturwissenschaften mit Major Geschichte - muss ich ehrlich zugeben, dass mein Herz blutet, wenn meine Leidenschaft, die Geschichte, irgendwo im Fach, „Räume, Zeiten und Gesellschaften“ zu finden ist! Mir ist das neue Paradigma in der Geschichtswissenschaft sehr wohl bekannt, wonach sowohl die Räume als auch die Gesellschaften und die Zeiten prägend für die bestimmten Ereignisse waren. Ich vermisse aber das gewisse „Etwas“, wonach ein Fachgebiet zum Fachgebiet gemacht wird. Die Leidenschaft für ein spezifisches Fach oder eine Studienrichtung beginnt, aus meiner Sicht, in der Kindheit.
Wie sollen die Jugendlichen wissen, was sie später studieren wollen, wenn sie von der Bezeichnung her den klaren Unterschied zwischen z.B Geschichte und Geographie nicht mehr erkennen können?
Warum kandidiere ich für die Bildungskommission der Gemeinde Malters?
Ich möchte sowohl die Eltern, als auch die Schüler und die Schulleitung zu mehr Eigenständigkeit innerhalb des Lehrplans 21 ermutigen. Wenn nötig, durch strategische Konzepte oder Ansätze zur Umsetzung informeller oder non-formaler Lernprojekte, denn: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man das Gelernte vergessen hat“ –B.F.Skinner